Viele Beziehungskrisen enden mit Trennung. Scheidung wird nicht selten als der einzige Weg aus der Krise bezeichnet. Scheidung ist aber kein Wundermittel, wiewohl sie im Einzelfalle durchaus eine Lösung sein kann. Aber in den meisten Fällen geht es gar nicht um Trennung, sondern um’s Loslassen. Dieses Loslassen von etwas, das einem am anderen nicht passt, ist ein Lernprozess, der erst einmal die Erkenntnis voraussetzt. Ziel ist es, die Konzentration auf die eigenen Bedürfnisse zu legen – ohne dabei das Verhalten des Partners miteinzubeziehen.
Ja, in einer Beziehung geht es auch um individuelle Freiheiten, die man braucht und die man sich vielleicht erst herausnehmen muss. Aber diese Freiheit ist oft etwas, was in einem selbst entstehen muss. Nur selten ist man sich dieses Problems bewusst und es ist mit Hilfe von Experten erst einmal aufzudecken. Hier setzen die Beziehungstherapeuten DDDr. Karl Isak und Dr. Lieselotte Fieber an. Die beiden Experten gehen davon aus, dass eine Beziehung ein evolutionärer Prozess ist und sich entwickelt. Die Veränderung ist oft heilsam – für beide Partner. Aber es besteht Angst vor der Veränderung, weil eben eine solche mit der Trennung in Verbindung gebracht wird. Aber Veränderung hat auch andere Dimensionen, auf die Fieber und Isak hinweisen – wie z.B. der Umgang mit sich selbst, das Verhalten zum Partner, die Kommunikation und vieles andere mehr. Jedenfalls gibt es für Fieber und Isak keinen Zweifel, dass eine Beziehungskrise auch einen Veränderungsprozess benötigt und nur in ganz wenigen Fällen sollte die Veränderung „Trennung“ heißen.
Beziehungs-Coaching, Partnerschule oder Paartherapie?
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