Paartherapie in der Krise

Große Unternehmen holen sich Berater und geben viel Geld dafür aus. Auch Manager nehmen Coachings in Anspruch und besuchen teure Seminare. Organisationen wissen, dass kniffelige Themen externe Moderatoren brauchen und engagieren solche. Warum nicht in einer Beziehung von diesen Profimodellen lernen? Immer noch wird fälschlicherweise angenommen, dass eine Beziehungskrise innerhalb der Familie bzw. direkt in der Paarbeziehung zu lösen ist – ein weit verbreiteter Irrtum, der letztendlich zu den hohen Scheidungsraten führt. Beziehungskrisen brauchen Beziehungsmanager – besser gesagt Beziehungstherapeuten oder Paartherapeuten. Für Betroffene zahlt es sich immer aus, eine Paartherapie in Anspruch zu nehmen. Die Beziehungstherapeuten und Gründer des Instituts für Beziehungspsychologie Dr. Lieselotte Fieber und DDDr. Karl Isak orten immer wieder eine unnötige und folgenschwere Zurückhaltung, wenn es darum geht, bei Krisen externe Hilfe in Anspruch zu nehmen.

„Nur ganz wenige Paare schaffen es, eine Krise ohne nachhaltige Folgen zu bewältigen. Natürlich geht in vielen Fällen das Leben weiter und die Beziehung bekommt eine neue Chance, aber es bleibt etwas übrig“, meint Dr. Fieber. Der Paarpsychologe DDDr. Karl Isak, der auch einen Schwerpunkt in der Neuropsychologie hat, erklärt das mit dem menschlichen Gedächtnis. „Die Kränkung bleibt im Gedächtnis des anderen. Diese Kränkung ist negativ programmiert und immer, wenn es eine Erinnerung daran gibt – und da reicht manchmal nur ein zufällig ausgesprochenes Wort – wird das kortikale Vorwissen abgerufen, ob man will oder nicht, und es entstehen die gleichen Gefühlsregungen wie früher. Je öfter dies passiert, desto stärker wird dieses kränkende Vorwissen geprägt – eine negative neuronale Bahnung wird geschaffen.“ Isak weist darauf hin, wozu eine derartige Bahnung führen kann – zu noch mehr Krisen, zu Krankheiten, wie Depressionen oder Angstsyndromen, manchmal sogar zu dramatischen psychosomatischen Folgen und leider oft auch zu Trennungen.
Die Beziehungstherapeuten Isak und Fieber plädieren deshalb, schon bei den ersten Anzeichen von Krisen oder gegenseitigen Kränkungen, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich an den erfolgreichen Beispielen aus Wirtschaft und Management zu orientieren. Handfeste Krisen haben meist auch große finanzielle Folgen und kosten ein Vielfaches unzähliger Therapiestunden.

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