Partnerschule

Diese ist ein bewährtes Konzept, das von Dr. Rudolf Sanders speziell für Paare mit Ehe- bzw. Beziehungsproblemen entwickelt wurde. Sanders versteht die Partnerschule als Kompetenztraining in der Ehe- und Familienberatung und baut diese auf dem psychoanalytischen Ansatz auf, dass frühe Kindheitsmuster als Übertragungen im Paarsystem entschlüsselt werden müssen, um dann Beziehungskompetenzen zu vermitteln. Dieser Grundsatz ist psychotherapeutisch zu sehen und somit durchaus logisch und auch in anderen bzw. eigentlich in allen paartherapeutischen Konzepten zu finden. Ein wichtiger Verdienst von Sanders ist seine gruppendynamische Umsetzung der Beratungssituation. Diese war vor Sanders bei Paartherapien kein Standard, wiewohl Forschungen schon lange darauf hinwiesen, dass das Gruppensetting generell den Therapieerfolg steigert – auch in der Paartherapie. Ein weiterer Erfolg von Sanders ist die Abkehr vom krankheitsorientieren Denken, welches der Begriff „Therapie“ beinhaltet. Dies ist zwar differenziert zu betrachten, weil zwar die Paare selbst nicht als krank zu bezeichnen sind, es aber wohl in der Beziehung krankt. Deshalb ist die semantische Hinwendung zur Therapie nicht absolut abzulehnen, im Sinne einer „positiven Psychologie“ aber zu befürworten. Seine Begrifflichkeit der „Schule“ beinhaltet einen Lernbedarf, der auf den ersten Blick als legitim zu sehen ist, aber  nicht in allen Köpfen positive Assoziationen auslöst.

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