Wenn Beziehungskrisen nicht gemeinsam gelöst werden können

Immer wieder versucht ein Ehepartner die Ehe zu retten, aber der andere will davon nichts mehr wissen. Dann ist es oft schon zu spät. Der andere hat vielleicht schon eine andere Beziehung oder die Ehe ist schon so zerrüttet, dass einer der beiden nicht mehr möchte. Die Beziehungstherapeuten DDDr. Karl Isak und Dr. Lieselotte Fieber haben immer wieder Fälle, wo ein Partner noch etwas zu retten versucht, aber meist viel zu spät eine Paartherapie in Anspruch nimmt. Je früher, desto besser, lautet die Devise und da es sich um ein Paarproblem handelt, wäre es natürlich ideal, wenn beide dazu bereit wären, sich der Krise zu stellen. Oft will der andere davon nichts mehr wissen, es gibt Schuldzuweisungen oder der andere sieht gar keine Probleme in der Beziehung usw. Was dann? Hier verzichtet man auf die Chance, etwas zu ändern und macht einfach so weiter, bis es wirklich nicht mehr geht. Isak und Fieber haben dazu eine klare Meinung. „Auch wenn nur ein Teil der Partner Hilfe sucht, soll er sich diese holen.“ Der Hintergrund dieser Aussage liegt laut Isak und Fieber in einer großen Chance, in der Therapie Mechanismen, die zur Fehlentwicklung geführt haben, zu erkennen und mit einer in der Therapie erlernten Interaktionsstrategie beim Partner oder bei der Partnerin einen Sinneswandel zu erzeugen. Als Neuropsychologe weiß DDDr. Isak, welche Interaktionen beim Gegenüber welche hirnphysiologischen Prozesse und somit auch welche Gefühle ausgelöst werden können. „Daraus entstehen Handlungen – entweder wird damit eine neue Beziehungsbasis geschaffen oder auch die Bereitschaft, sich gemeinsam den Themen zu stellen.“ Deshalb ist eine „Paartherapie“ im weitesten Sinne auch ohne die Anwesenheit des zweiten Teiles des Paares sinnvoll.

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