Beziehungen verlängern das Leben

Soziale Beziehungen wirken sich positiv auf die Lebenserwartung aus. Sie sind gut für die Gesundheit wie eine Metastudie unter der Forscherin Julianne Holt-Lunstad heraus fand. Die Wissenschaftlerin untersuchte mit Ihrem Team 148 Einzelstudien und fand heraus, dass Beziehungen das Leben signifikant verlängern. Menschen, die sich in einem gesunden sozialen Umfeld – wie z.B. Partnerschaft oder Familie – befinden, hatten eine um 50 Prozent höhere Chance während des Forschungszeitraumes von 7,5 Jahren zu überleben. Das Durchschnittsalter der Forschungsteilnehmer betrug 64 Jahre.

Es zahlt sich also aus in eine gesunde Beziehung zu investieren. Positive Sozialkontakte – und solche gibt es in erster Linie in einer Partnerschaft – fördern die Gesundheit und verlängern das Leben. Wenn also Konflikte bestehen und sich Paare auseinanderleben, dann ist es Zeit etwas zu tun. Paartherapien, Beziehungscoachings oder auch Seminare bieten Lösungen. Das Institut für Beziehungspsychologie bietet zum Beispiel Beziehungsglück-Seminare, die genau auf das abzielt, was das Forschungsergebnis von Holt-Lunstad herausfand.

What Do These Findings Mean?

These findings indicate that the influence of social relationships on the risk of death are comparable with well-established risk factors for mortality such as smoking and alcohol consumption and exceed the influence of other risk factors such as physical inactivity and obesity. Furthermore, the overall effect of social relationships on mortality reported in this meta-analysis might be an underestimate, because many of the studies used simple single-item measures of social isolation rather than a complex measurement. Although further research is needed to determine exactly how social relationships can be used to reduce mortality risk, physicians, health professionals, educators, and the media should now acknowledge that social relationships influence the health outcomes of adults and should take social relationships as seriously as other risk factors that affect mortality, the researchers conclude.

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Gemeinsam in den Abgrund oder Beziehungsglück?

Paartherapeuten sind auch Konfliktmanager und kennen die Entwicklungsstufen eines Konflikts. Die Beziehungsglück-Experten Dr. Lieselotte Fieber und DDDr. Karl Isak wissen wohin ein Beziehungskonflikt führen kann, wenn er nicht bearbeitet wird – nämlich in den Abgrund. Dabei liegt das Beziehungsglück so nahe!

Laut dem Konfliktforscher Friedrich Glasl gibt es bei einem Konflikt neun Eskalationsstufen und die letzte führt gemeinsam in den Abgrund. Dann bleiben nur Verlierer zurück – die Partner genauso wie die Kinder. Glasl hat mit seinem Modell bereits 1980 für eine breite Zustimmung erhalten. Sein Modell der neun Eskalationsstufen ist anerkannt und entspricht bei Konflikten der Realität. War die ursprüngliche Intention Organisationskonflikte zu beschreiben und zu lösen, scheint es offenbar keine Rolle zu spielen, ob es es sich um Beziehungskonflikte, um politische Konflikte, wirtschaftliche oder andere Konflikte handelt. Allerdings gibt es bei Beziehungskonflikten den Nachteil, dass nur ganz selten – im Gegensatz zu anderen Konfliktfelder – Hilfe geholt wird. So gibt es z.B. bei wirtschaftlichen oder rechtlichen Konflikten Schiedsgerichte oder ordentliche Gerichte oder bei politischen Konflikten ist die Diplomatie aufgerufen, für Lösungen zu sorgen. Bei Beziehungskonflikten gibt es nur in ganz wenigen Fällen die Bereitschaft sich helfen zu lassen. Es spricht also vieles dafür, externe Expertenhilfe in Anspruch zu nehmen.

„Die geringe Bereitschaft, sich helfen zu lassen,  ist auch der Grund für die hohe Scheidungsrate. Würden sich Partnerschaften in eine Paartherapie begeben, ein Beziehungsglückseminar oder eine Partnerschule besuchen, dann ist die Chance auf Konfliktlösung sehr hoch. Das haben auch wissenschaftliche Studien eindeutig ergeben.“ Dr. Lieselotte Fieber bezieht sich dabei auf verschiedene Forschungsergebnisse und weiß, wovon sie spricht, weil auch die meisten ihrer Klienten nach den Beratungen wieder zusammenfinden. Die Eskalationsstufen werden unterbrochen und es gibt keinen Grund mehr, gemeinsam in den Abgrund zu stürzen.

Leider nehmen die Betroffenen die ersten Anzeichen einer Krise bzw. eines Konfliktes nicht so ernst. Nachdem das Eskalationsmodell so gut wie immer zutrifft, kann man für selbst entscheiden, auf welcher Stufe man sich gerade befindet.

Stufe 1 – Verhärtung

Gelegentlich prallen unterschiedliche Meinungen aufeinander. Das wird als kleine Meinungsverschiedenheit wahrgenommen aber keinesfalls als Beginn eines Konfliktes. Mit der Zeit nehmen die Spannungen zu und die unterschiedlichen Ansichten werden fundamentaler.

Stufe 2 – Debatte

Die Partner entwickeln Strategien um den jeweils anderen mit Argumenten zu überzeugen. Die Meinungsverschiedenheiten führen zum Streit. Der Partner oder die Partnerin wird unter Druck gesetzt. Es kommt zu einer Polarisierung der Meinungen und es entsteht ein Schwarz-Weiß-Denken.

Stufe 3 – Taten statt Worte

Um die eigene Meinung durchzusetzen, erhöhen die Konfliktpartner den Druck. Ein vielgeübtes Beispiel in Partnerschaften ist es, dass die Kommunikation eingestellt wird – man schweigt sich an. Das beschleunigt den Konflikt und das Mitgefühl für den anderen geht verloren.

Auf den Stufen 1 bis 3 (Ebene 1) ist es mit Hilfe eines Beziehungscoaches noch recht leicht möglich eine Win-Win-Situation herzustellen. Zwar schaffen das manche Partnerschaften auch alleine, aber in der Regel schreitet man auf die vierte Stufe, deshalb ist externe Hilfe auch auf den Stufen 1 bis 3 sinnvoll.

Stufe 4 – Koalitionen

Man sucht Verbündete und Sympathien für die eigene Position. Das können Freunde, Eltern, Kollegen und natürlich auch die eigenen Kinder sein. Man fühlt sich im Recht und scheut nicht davor zurück, den Partner oder die Partnerin zu denunzieren. Deutliche Zeichen dafür sind Abfälligkeiten, die geäußert werden. Es geht nicht mehr um die Sache, sondern darum aus den Konflikt aus Sieger hervorzugehen.

Stufe 5 – Gesichtsverlust

Es werden erste Vernichtungsschritte gesetzt. Das geschieht mit verschiedenen Unterstellungen. Das Vertrauen ist längst weg und die moralische Glaubwürdigkeit geht ebenfalls verloren.

Stufe 6 – Drohstrategien

Drohungen dienen dazu, die Situation zu kontrollieren. Dabei soll die eigene Machtposition untermauert werden. „Ich lasse mich scheiden“, oder „Ich ziehe zu meinen Eltern“ sind Beispiele für solche Drohungen.

Auf den Stufen vier bis sechs (Ebene 2) gibt es in der Regel einen Verlierer. In diesen Eskalationsphasen wird es schon sehr schwierig bis nahezu unmöglich aus dem Konflikt alleine herauszukommen. Interventionen von außen – Paartherapeuten, Beziehungscoaches – werden notwendig.

Stufe 7 – Begrenzte Vernichtung

Es kommt zu Schäden. Abwertungen, finanzielle Nachteile, Einschränkungen und vor allem psychische wie auch körperliche Gewalt sind Beispiele für dies Eskalationsstufe. Der Gegner oder die Gegnerin wird nicht mehr als Mensch wahrgenommen und man ist bereit, eigenen Schaden in Kauf zu nehmen, wenn der Schaden des anderen größer ist.

Stufe 8 – Zersplitterung

Auf dieser Stufe werden konkrete Handlungen, die der Vernichtung des Gegners dienen, gesetzt. Die Zerstörung ist das Ziel. Oft sind in dieser Phase nur die Anwälte die Nutznießer.

Stufe 9 – Gemeinsam in den Abgrund

Nun spielt es keine Rolle mehr, wenn man selbst vernichtet wird – nur wenn man den Gegner (also den Partner oder die Partnerin) vernichten kann. Extrembeispiele kennt man aus dem Medien (Mord, Selbstmord), viel verbreiteter sind aber finanzielles Chaos, psychische Krankheiten, grenzenloser Hass, Angst und Panik, Arbeitsplatzverlust, usw.

Auf den Stufen sieben bis neun (Ebene 3) verlieren beide Parteien und – wenn Kinder vorhanden sind – auch diese. Es bleibt nur Negatives zurück. Ohne Expertenhilfe ist eine Konfliktlösung nicht mehr möglich.

Die Konflikt- und Beziehungsexperten Dr. Lieselotte Fieber und DDDr. Karl Isak haben für die verschiedenen Eskalationsstufen auch die richtigen Interventionen. „Es liegt auf der Hand, dass es unterschiedliche Strategien geben muss. Im Gegensatz zu Glasl, der z.B. auf der dritten Ebene nur einen äußeren Machteingriff als Lösung sieht und auch auf der Ebene 2 (Stufe 6 bis 8) schon ein Gerichtsverfahren beschreibt, sehen wir auf allen Stufen über positive Emotionsstrategien erfolgreiche Lösungen. Wir arbeiten mit neuropsychologischen Erkenntnissen und den Erfahrungen aus der Partnerschule. Es gibt immer eine Chance – sie muss nur genutzt werden“, meint Isak, der mit Fieber auch gemeinsame Seminare zur Konfliktlösungen in Paarbeziehungen veranstaltet.

 

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